13/02/2013

Kommentar zu einer Äußerung Mgr Fellays

Kommentar zu einer Äußerung Mgr Fellays

Übersetzung von Anne-Catherine



Der nachfolgende Artikel erschien ursprünglich am 28. Januar 2013 auf der Webseite Avec l'immaculée. Menzingen hat auf unseren Artikel reagiert, und am 1. Februar erschien bei DICI ein Artikel gegen die Heiligsprechung Pauls VI., und zwar ein Artikel, der nur Aussagen von Mgr Lefebvre enthielt, um uns eine Kritik zu erschweren. Es ist dies nicht das erste Mal, daß Menzingen auf Artikel von Avec l'Immaculée reagiert und damit den Versuch unternimmt, seine Einstellung zu korrigieren. Dieser Artikel ist gut, aber unserer Meinung nach sehr unzureichend. Man darf sich nicht darauf beschränken, die moderatesten Aussagen Mgr Lefebvres zu diesem Thema zu zitieren. Man muß selbst etwas dazu sagen. Man muß stärkere Ausdrücke als „liberaler Papst“ oder „gequält“ verwenden, wenn man sich fremder Zitate bedient. Man muß eher über die Beziehungen zwischen Paul VI. und der Freimaurerei reden. Man muß erwähnen, daß zwei freimaurerische Großmeister behaupteten, Johannes XXIII. und Paul VI. hätten der Freimaurerei angehört (S.30 – 54 der Dokumentation ) . Man muß die zahlreichen häretischen Zitate Pauls VI. anführen... In manchen seiner Vorträge hat Mgr Lefebvre Paul VI. mit sehr viel stärkeren Worten bedacht, da er angesichts dessen Häresien sogar zweifelte, ob er wirklich Papst sei (vgl. Vortrag bei den Assoc. St. Pie V im Februar 1976). Zwar hat Mgr Lefebvre diese Vermutung danach wieder zurückgenommen, aber das zeigt doch, wie wenig dieser Papst die Heiligsprechung verdient ! Die Studien PaterVillas zu diesem Thema dürfen nicht länger geheimhalten werden. Der Auftrag, den Pater Pio Pater Villa erteilt hat, muß bekanntgemacht werden. Pater Pio hat einmal gesagt, als er von Paul VI. sprach: „Die Freimaurerei ist an den Pantoffeln des Papstes angelangt“.  Es muß eine Studie über die Beziehungen Pauls VI. zum KGB veröffentlicht werden. Paul VI. hat Priester an den KGB verraten und sie zu Märtyrern gemacht! (vgl. S. 23 der oben angeführten Dokumentationauf gloria.tv) Darüber hinaus gibt es mehrere ernstzunehmende Aussagen über die Homosexualität dieses Papstes, die auf den Seiten 55 – 63 diesergloria.tv-Dokumentation verzeichnet sind.


       

In letzter Zeit hat uns Paul Chaussée mehrere Male wertvolle Informationen gegeben. Die Äußerungen Mgr Fellays am Ende des Versailler Kongresses vom 6. Januar 2013 müssen, im Nachgang zur Bekanntgabe des Briefes von Mgr Di Noia auf dem Forum Un évêque s'est levé, in der Tat veröffentlicht werden: 


„Ich fürchte fast, daß, wenn man sich zu sehr in Theorien verstrickt, man beliebigen Personen jegliches Übel oder jegliches Gute zuschreibt. Nein, das sind nicht die Fragen, auf die wir Antwort geben müssen, wenn wir am Ende unseres Lebens vor dem Herrgott stehen. Er wird uns nicht fragen: „Hast du denn geglaubt, daß der Weltuntergang am 21. Dezember 2012 stattfindet?“ Nein, das ist nicht die Art Frage, die uns erwartet. Auch nicht die nach Paul VI. und dem Konzil. Paul VI. muß vor dem Herrgott für das einstehen, was er getan hat, und nicht wir an seiner Stelle. Wir hingegen müssen für das einstehen, was wir gesagt und getan haben.“ 

Kommentar: 

„Mit der Immaculata“ findet diese Äußerung schockierend. Diese Art Rede aus dem Mund eines Oberen der Bruderschaft ist neu. Man hat uns im Gegenteil in den Kapellen der Bruderschaft immer wieder gesagt, daß wir uns ernsthaft weiterbilden müssen. Wir haben das Sakrament der Firmung erhalten. Ein gefirmter Gläubiger muß sich weiterbilden, um seinen Glauben verteidigen zu können. Außerdem sind wir zum Apostolat verpflichtet. Lehre und Wahrheit dürfen nicht geheimgehalten werden. 

Ein schrecklicher Papst soll seliggesprochen werden: Paul VI. Wir sind verpflichtet, uns über das Leben dieses Papstes zu informieren, damit wir das Ärgernis dieser Seligsprechung anprangern können. Auch über das Konzil müssen wir Kenntnisse erwerben, um die derzeitige Krise zu verstehen... 

Und jetzt, da Mgr Fellay das Gegenteil von dem sagt und tut, was er früher gesagt oder getan hat, müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um die Schwäche seiner Autorität auszugleichen und dem Schweigen bzw. den zweifelhaften oder falschen Äußerungen bestimmter Priester der Bruderschaft etwas entgegensetzen zu können. Wo sind die Untersuchungen der Bruderschaft zur Rechtmäßigkeit der Heiligsprechung Pauls VI.? Warum wird die Studie Pater Villas nicht veröffentlicht? 

Beim letzten Gericht wird der Herrgott Rechenschaft von uns fordern über unsere Teilnahme am Kampf der beiden Städte, der Stadt Gottes und der des Teufels: „Du, der ich dich in reicherem Maße beschenkt habe als die anderen, indem ich dir die Erkenntnis der Kirchenkrise, die richtige Lehre und die richtigen Sakramente gab, was hast du aus allen diesen Gnaden gemacht? Hast du dich ihrer bedient, um deine Brüder zu retten? Hast du die Wahrheit verteidigt?“ Er wird von uns Rechenschaft fordern über die ungenutzten Talente. Die Sünde durch Unterlassung gibt es sehr wohl! Beim letzten Gericht wird uns der Herr schuldig sprechen, wenn wir öffentlich gegen die Heiligsprechung eines Feindes der Kirche hätten protestieren können, diesen Skandal aber zugelassen haben, ohne uns zu äußern. Wir werden schuldig gesprochen, wenn wir das II. Vatikanum hätten kritisieren und so die Kirche verteidigen können, es aber nicht getan haben. 

Mit dieser Äußerung führt Mgr Fellay eine Strategie des Schweigens zu den modernistischen Irrtümern ein. Er bereitet das Abkommen mit Rom vor, denn er scheint hier mit versteckten Worten Mgr Di Noia recht zu geben, der die Bruderschaft auffordert, ihre Kritik zu mäßigen. Die erste der vom Generalkapitel dargelegten Bedingungen wird also, wie von uns befürchtet, bereits heftig angegriffen. Das gleiche Schema wie bei allen vorhergehenden Abkommen zeichnet sich ab: Man erklärt, daß man laut und stark die Wahrheit verteidigen wird und gleichzeitig tut man das Gegenteil, indem man nach und nach Kompromisse eingeht und schweigt. Die Äußerung Mgr Fellays ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.