30/12/2013

Die schleichende Liberalisierung der Priesterbruderschaft geht weiter.

"Wir bieten an:

• Jeden Tag heilige Messe (im außerordentlichen Ritus)"




Die schleichende Liberalisierung der Priesterbruderschaft geht weiter. Bis vor kurzem pflegte die hl. Messe im überlieferten römischen Ritus gefeiert zu werden. Jetzt neu im Angebot: Die Abschaffung der lateinischen Messe als ordentliche Form.
Das Meßformular, wie es der hl. Papst Pius V. mit apostolischer Vollmacht ausgestattet und für alle Zeiten verbindlich festgeschrieben hat, ist „verpflichtend, wo immer nach dem Ritus der römischen Kirche die Messe gefeiert wird.“ Konstitution „Quo primum“, Hl. Pius V.
Als Katholiken, die römisch-katholisch sind, sind wir also verpflichtet, an diesem unveränderlichen Ritus als dem ordentlichen Meßritus der römisch –katholischen Kirche festzuhalten. Niemals dürfen wir den Sprachgebrauch der konziliaren Kirche übernehmen, die im 2. Vatikanischen Konzil einen unkatholischen Novus Ordo geschaffen hat und diesen in unerlaubter Weise zum ordentlichen Meßritus erklärt hat. Diesen Novus Ordo hat Erzbischof Lefebvre als Bastardritus bezeichnet ( Lille, 1976). Die neue Messe ist in sich schlecht, “ weil sie von protestantischem Geist erfüllt ist. Sie enthält ein für den Glauben schädliches Gift.” Offenen Brief an die ratlosen Katholiken (Mediatrix-Verlag, Wien, 1986) (S. 42 ff.)
Es kommt einer Verleugnung der Tradition der Kirche gleich, wenn die Priesterbruderschaft St. Pius X. diese durch das 2. Vatikanische Konzil geschehene Erniedrigung der wahren Messe bestätigt, indem sie sich die Bezeichnung „außerordentlicher Ritus“ für die ordentliche Form der hl. Messe zu Eigen macht.
Halten wir uns fern von jeder Form der Anbiederung!

„In diesen Zeiten der Verwirrung und der Unruhe sieht man nicht selten Gläubige, Katholiken, ja es gibt sie selbst unter den Weltgeistlichen und in den Klöstern, die immer Worte des Mittelwegs, der Versöhnung, des Kompromisses auf den Lippen haben. Nun, ich zögere nicht zu erklären: diese Männer sind im Irrtum, und ich sehe sie nicht als die ungefährlichsten Feinde der Kirche an. Wir leben in einer verdorbenen und widerlichen Atmosphäre; schützen wir uns dagegen; lassen wir uns nicht durch falsche Lehren verderben, die unter dem Vorwand, alles zu retten, alles verlieren.“ Pius IX.

13/12/2013

Sedisvakantismus und Mit der Immaculata

Sedisvakantismus und Mit der Immaculata

Mit der Immaculata ist nicht sedisvakantist sondern verteidigt das Prinzip, dass wir, solange Rom nicht zum wahren Glauben bekehrt ist, mit ihnen kein Abkommen treffen dürfen.

Unserer Meinung nach sind die Verhalten des Sedivakantismus falsch und unvorsichtig. Mit der Immaculata verteidigt das Prinzip des nullam partem mit dem ketzerischen Rom. Bei dieser Sachlage (d.H. ketzerisches Rom) dürfen wir nicht einmal auf ein Geschprächsangebot von Rom eingehen. Wir werden erst bereit sein, ein Abkommen mit Rom zu unterzeichnen, wenn es vollkommen bekehrt ist. Das ist genug und es ist unvorsichtig zu versuchen, weiterzumachen.

InDominoSperavi, (Frankreich).

01/09/2013

Seien Sie sehr vorsichtig

Seien Sie sehr vorsichtig

Seien Sie sehr vorsichtig, wenn sie die Priestbruderschaft Sankt Pius X verlassen, wegen den Schulen... Vielleicht könnten Sie eine neue Schule machen, aber versuchen Sie es nicht in Deutschland, Ihre Kinder zu Hause zu unterrichten : le blog de Jeanne Smits (auf Französich)

In English :
http://www.wnd.com/2013/08/police-storm-homeschool-class-take-children-by-force/

12/06/2013

Gibt es überhaupt eine „Konzilskirche“ oder vielmehr keine?

Gibt es überhaupt eine „Konzilskirche“ oder vielmehr keine?
Gedanken zu den Ansichten eines Sophisten.




In einem in deutschsprachigen „Traditionalisten“-Kreisen leider recht verbreiteten Desinformations-Blatt, das sich unlängst darin gefiel, in Kirchenverfolger-Manier Rufmord an einem kontemplativen Kloster und seinem Spiritual zu treiben, fand sich neuerdings ein Beitrag, der angeblich eine „organisierte Verwirrung“ unter den Gläubigen beheben will, in Wahrheit jedoch als genau eine solche angesehen werden muß. Darin soll es nun darum gehen, „den philosophischen und theologischen Irrtum“ gewisser „Eiferer aufzudecken“, und das ausgerechnet mit der übelsten Sorte von Sophisterei. Doch der Reihe nach.

Ansichten eines Sophisten

Da heißt es zunächst: „Sie“ - die „Eiferer“ sind hier gemeint -, „sie“ also „sprechen von Konzilskirche und meinen damit eine andere Kirche. Es gibt aber keine andere Kirche als die konkrete römisch-katholische Kirche, die freilich vom liberalen Geist durchdrungen, entstellt und fast unkenntlich geworden ist“. Sicher ist es richtig, daß es in Wahrheit nur eine einzige Kirche gibt, die Kirche Unseres Herrn Jesus Christus, die auf Petrus, den Fels, gegründet ist. Dennoch hat es sich eingebürgert – was man bedauern mag, aber nun einmal so ist – auch in bezug auf andere christliche Gemeinschaften von „Kirchen“ zu sprechen. Man redet heute von den protestantischen oder orthodoxen „Kirchen“, obwohl es sich streng genommen um keine Kirchen handelt, denn Kirchen im Plural kann es überhaupt nur im Sinn von Teilkirchen der katholischen Kirche geben, und das sind jene häretischen und schismatischen Gemeinschaften ja gerade nicht.
Genaugenommen müßte man also von Sekten, oder, neutraler, einfach von Religionsgemeinschaften sprechen, und so auch bei der „Konzilskirche“. Der Ausdruck „Konzilssekte“ wäre sicher korrekter, ist aber nicht üblich und in „Traditionalisten“-Kreisen nicht so gängig, zumal auch Erzbischof Lefebvre, wie der Autor unseres in Rede stehenden Beitrags ohne weiteres zugibt, stets von der „Konzilskirche“ gesprochen hat.

Handelt es also im Grunde einfach um eine Frage der Sprachregelung? Nein, weit gefehlt, denn  unser kundiger und mit allen Wassern der Sophistik gewaschener Autor macht an diesem zugegeben ungenauen und uneigentlichen Begriff nun seine „philosophisch-theologische“ Argumentation fest, wie er schon angedeutet hat mit dem Hinweis, die „konkrete römisch-katholische Kirche“ sei „vom liberalen Geist durchdrungen, entstellt und fast unkenntlich geworden“. Und das geht ungefähr so: Da es nur eine Kirche gibt, nämlich die „konkrete römisch-katholische“, kann die „Konzilskirche“ keine andere als diese Kirche sein, nur eben „entstellt“ und „fast unkenntlich geworden“. Daß dabei eigentlich nur mit der Äquivozität der Begriffe „Kirche“ gespielt wird, einmal im eigentlichen Sinn genommen als Kirche Jesu Christi, das andere mal im uneigentlichen Sinne genommen für eine Sekte, das scheint dem Autor entweder nicht aufzufallen oder es ist eben gerade typisch für seine sophistischen Gedankengänge. Das ist ein wenig, als würde man behaupten, daß es den Strauß eigentlich nur als Vogel gibt, der im Blumen-Strauß, im Walzer-Strauß oder in Franz Josef Strauß „entstellt“ und „fast unkenntlich geworden“ sei. Zumindest liegt jedoch eine „petitio principii“ vor, insofern das bereits vorausgesetzt wird, was doch erst zu beweisen wäre, nämlich daß es gar keine „Konzilskirche“ gibt.

Doch kommen wir zur Durchführung der Argumentation: „Nach der klassischen Philosophie ist das malum privatio boni, das Übel bzw. das Böse eine Beraubung an Gutem, keine selbststehende Substanz. Mit anderen Worten: Das Gute und das Böse, Gott und der Teufel sind nicht zwei auf gleicher Höhe sich gegenseitig bekämpfende Prinzipien. Vielmehr ist Gott der Absolute und selbst der Teufel vollkommen von ihm abhängig. Dieser ist nicht eine eigenständige böse Substanz, sondern vielmehr als Engel des Lichtes geschaffen, der durch seinen eigenen bösen Willen zum Teufel geworden ist. Sieht man das Böse als selbststehende Substanz, so gelangt man unweigerlich zum Dualismus der Perser und zur Irrlehre der Manichäer.“
Aha. An dieser Stelle wäre es freilich schön gewesen, wenn der Begriff der Substanz, der hier so unvermittelt eingeführt wird, ein wenig näher erläutert würde. Uns Katholiken ist der Begriff am ehesten von der „Transsubstantialisationslehre“ bekannt, also von der Lehre, daß bei der Wandlung in der Heiligen Messe die Substanz des Brotes in den Leib Christi, die Substanz des Weines in das Kostbare Blut Unseres Herrn übergeht. Von Brot und Wein bleiben daher nur die Gestalten, die Akzidentien, wie wir es philosophisch ausdrücken, also das Aussehen, Geschmack, Geruch usw., während das eigentliche darunterliegende Wesen sich verwandelt hat. „Vom Brot allein Gestalt und Schein sieht's Auge dein.“ Ebenso wäre es vielleicht nicht ganz unwichtig, hier schon darauf hinzuweisen, daß auch die Akzidentien ein Sein besitzen, wenn sie dafür auch eines Trägers bedürfen, daß zweitens akzidentelle Änderungen auch durchaus auf die Substanz rückwirken und von solcher Art sein können, daß sie die Substanz selbst berühren. Wenn man beispielsweise eine konsekrierte Hostie auflöst, so verschwindet mit der Gestalt auch die Substanz; wenn man in den Kelch mit dem Kostbaren Blut so viel Wasser gießt, daß die Gestalt des Weines darin aufgeht, ist auch die Substanz verschwunden.

Wenn nun auch das Böse an sich sicher keine Substanz ist (aber auch kein Akzidenz, weil es ja gar kein Sein hat), sondern in einem Mangel an Gutem besteht, so haftet doch dieser Mangel seinerseits stets letztlich an einer Substanz und vermindert – zumindest akzidentell – ihre Güte und ihr Sein (denn bonum et ens convertuntur, das Gute und das Sein lassen sich vertauschen). So ist der Teufel zwar eine geschaffene Substanz, aber doch immerhin eine Substanz, und zwar eine Substanz, die eine privatio boni an sich trägt, die nämlich durch ihren bösen Willen selbst böse geworden ist. Der Teufel kann also sehr wohl eine eigenständige böse Substanz genannt werden, wenngleich er als Geschöpf von Gott abhängig ist und diesem keineswegs auf gleicher Ebene gegenübersteht. Der Autor unseres Beitrags leistet sich hier den Sophismus, das abstrakte Böse und den konkreten Teufel in eins zu setzen (wie es übrigens auch bei vielen Modernisten üblich ist), überdies leugnet er die geschöpfliche Substanz bzw. verwechselt Substanz mit der „Aseität“ (dem unabhängig und aus sich selbst Existieren) Gottes und kommt so zu dem Fehlschluß, wer den Teufel (für ihn gleichbedeutend mit „das Böse“) als eigenständige böse Substanz betrachte, verfalle dem Dualismus der Perser und Manichäer.

Doch wozu soll uns dieser ganze Exkurs über Substanz und Akzidentien, über das Böse und den Teufel führen, wo wir doch von der Konzilskirche handeln wollen? Der Autor erklärt es uns, indem er uns darauf hinweist, daß wir uns bei der Redeweise von der „Konzilskirche“ immer bewußt sein müßten, „dass wir nicht von einer real existierenden anderen Kirche sprechen, sondern von der Entstellung und dem Niedergang der wahren römisch-katholischen Kirche“. Also dürfen wir auch nicht von einem real existierenden Teufel sprechen, sondern nur von einem Niedergang der wahren heiligen Engel?
„Mit anderen Worten: Die Konzilskirche ist nicht eine Institution, sondern eine Denkweise, die Darstellung des liberalen, modernistischen, unkatholischen Denkens. Das Unkraut hat den Weizen weitgehend überwuchert; auf manchem Acker der Kirche sieht man ihn überhaupt nicht mehr. Um noch ein anderes Bild zu verwenden: Ein menschlicher Leib, vom Krebs befallen, ist immer noch gut; man muss den Krebs, nicht den kranken Leib bekämpfen. So verhält es sich auch bei der Kirche, dem mystischen Leib Christi. Es geht nicht an, gegen die kranke, aber von Gott gesetzte Autorität der Kirche anzukämpfen, sondern gegen die schlimme Krankheit, welche die Autorität befallen hat.“ Wenn wir das noch einmal auf den Teufel anwenden dürfen, den uns unser Spezialist in diesen Dingen ja selbst als Analogon angegeben hat, müssen wir dann also sagen: Der Teufel ist nicht eine Institution, keine Realität, sondern eine Denkweise, er ist nur von Unkraut überwuchert, darunter aber immer noch gut, man muß nur seinen „Krebs“ bekämpfen? Ist der Teufel nur ein kranker Engel? Wie weit sind wir dann noch vom Modernismus entfernt, wo wir genau solchen Behauptungen stets begegnen? (Daß der Teufel noch immer seine gute Engelsnatur besitzt, steht auf einem anderen Blatt, aber auch diese an sich gute Natur hat er durch die Bosheit seines Willens ganz in den Dienst des Bösen gestellt.)

Der Kern der Frage: Existiert die „Konzilskirche“ oder nicht?
Doch unser Autor will uns ja nicht über das Wesen des Teufels belehren, auch wenn er hierin sicher sehr erfahren ist, wie er erst unlängst bei der Entlarvung eines diabolischen Karmel-Spirituals und seiner dämonischen Nonnen bewiesen hat, sondern über die Natur bzw. das Nichtvorhandensein der
„Konzilskirche“. Wenn wir also seiner etwas wirren Argumentation mit dem Teufel folgen, dann dürfen wir etwa so formulieren: Die „Konzilskirche“ ist nur eine „privatio“, ein „Mangel“ an der wahren katholischen Kirche, existiert also als solche in Wirklichkeit gar nicht, jedenfalls nicht als Institution, sondern allenfalls als Denkweise oder Krankheit. Das, was blinde „Eiferer“ für die Konzilskirche halten, ist unsere gute, heilige katholische Kirche, die schwer an Krebs erkrankt darniederliegt. Statt sie zu bekämpfen, sollten wir ihr vielmehr zur Hilfe eilen, um sie von ihrem Krebs zu heilen.

Wir müssen daher vor allem unvoreingenommen die Frage klären: Gibt es die „Konzilskirche“ wirklich, existiert sie real als von der katholischen Kirche verschiedene Institution oder nicht? Die bisherigen Sophistereien haben uns darin leider nicht weitergebracht, im Gegenteil. Konsequent zu Ende gedacht, führen sie vielmehr, auch wenn sie bisher nur wenige Zeilen im Beitrag unseres Autors in Anspruch genommen haben, bereits zu einer beträchtlichen Zahl handfester Irrtümer.

Wenn es nämlich nur eine Kirche gibt und alle anderen häretischen und schismatischen „Kirchen“ nichts anderes sind als diese eine Kirche, nur durch Krebs entstellt, dann befinden wir uns mitten im konziliaren Ökumenismus. Wenn der Teufel nur ein Chiffre für „das Böse“ ist, das in Wirklichkeit gar nicht existiert, dann nehmen wir mit Herbert Haag „Abschied vom Teufel“. Ist der Teufel hingegen ein an sich guter Engel geblieben, der nur „krank“, also auch heilbar ist, dann sind wir bei der Apokastasis-Lehre eines Origines oder Hans Urs von Balthasar. Und wenn wir die geschöpfliche Substanz leugnen und dazu vielleicht noch das reale Sein der Akzidentien, dann bleibt uns nichts als der Monismus oder Pantheismus. Man sieht, wo man hingelangt, wenn man nicht mehr klar und ordentlich denkt.

Um uns nicht gleichfalls im Dickicht solcher wilder und krauser Spekulationen zu verlaufen, wollen wir deshalb die Frage ganz praktisch und historisch angehen. Die katholische Kirche läßt sich bekanntlich auf Unseren Herrn Jesus Christus zurückführen, der sie in eigener Person gegründet hat. Dazu berief Er Seine Apostel, bestellte einen von ihnen zu deren Oberhaupt, und betraute sie mit dem dreifachen priesterlichen Amt des Leitens, Lehrens und Heiligens, um damit Seine Nachfolge anzutreten, denn Er ist ja „der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Er hinterließ ihnen zu diesem Zweck Seine eigene Lehre, das Heilige Meßopfer und die aus diesem fließenden Sakramente und verlieh ihnen den besonderen Beistand des Heiligen Geistes, welcher sie in der
Ausübung ihres Amtes leiten und die Unfehlbarkeit der Kirche in Sachen des Glaubens, der Sitten, der Disziplin und der Liturgie gewährleisten sollte. Somit war mit der Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingstfest über die Apostel die Gründung der Kirche Jesu Christi abgeschlossen. Seither kennen wir sie wesentlich unverändert als die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, welche im römischen Papst als Nachfolger Petri und Stellvertreter Christi ihr sichtbares Oberhaupt hat und von den unter diesem und in Einheit mit ihm sich befindenden Bischöfen geleitet wird.

Ziehen wir zum Vergleich die orthodoxen Ost-“Kirchen“ heran, so stellen wir fest, daß diese sich auf das sog. Morgenländische Schisma zurückführen lassen, also etwa um das Jahr 1000 herum durch Abspaltung von der katholischen Kirche entstanden sind. Wenngleich sie vieles von der katholischen Kirche übernommen haben, darunter nicht zuletzt die sieben Sakramente, so haben sie doch die Verbindung mit dem Papst aufgegeben und gehören somit nicht mehr zur katholischen Kirche; sie sind eigenständige, „autokephale“ Institutionen geworden mit ihrem je eigenen Oberhaupt. Wir kennen sie als „russisch-orthodoxe“, „griechisch-orthodoxe“, „serbisch-orthodoxe“ usw. „Kirchen“, und es handelt sich um real existierende kirchenähnliche Gebilde mit einer Hierarchie, mit Priestern und sich als zugehörig bezeichnenden Gläubigen, die freilich nicht die Kirche Jesu Christi sind noch als Teilkirchen zu dieser gehören.

Deutlicher ist der Unterschied bei jenen Gemeinschaften, die aus der sog. Reformation hervorgegangen sind. Sie entstanden im 16. Jahrhundert und danach und verdanken sich so illustren Gründergestalten wie Martin Luther, Johannes Calvin oder Huldreich Zwingli. Obwohl sie nur noch
sehr wenig aus der katholischen Kirche übernahmen (im wesentlichen nur die Heilige Schrift und die Taufe) und selbst den katholischen Kirchenbegriff und natürlich die Hierarchie ablehnten, bildeten sich doch wieder Gemeinschaften, die oftmals sogar gewisse der Kirche nachgeformte Strukturen mit „Bischöfen“ und „Pastoren“ – freilich ohne Weihe – aufweisen und sich zum Teil heute wiederum als „Kirchen“ bezeichnen, so etwa die verschiedenen „Landeskirchen“, die „Lutherische Kirche“ usw. Ja, es ging ein Aufschrei durch die Reihen dieser „Kirchen“, als sie im Jahr 2000 in dem Dokument „Dominus Jesus“ Kardinal Ratzingers nur als „kirchliche Gemeinschaften“ deklariert worden waren.

Wir stellen also fest, daß es von der wahren, katholischen Kirche verschiedene Institutionen gibt, die jedoch der Kirche Christi nachgebildet wurden, meist aus einer Abspaltung von dieser stammen und daher als „Kirchen“ gelten wollen und im heutigen Sprachgebrauch auch so bezeichnet werden. Wie steht es nun mit der „Konzilskirche“? Läßt sich auch diese als so ein eigenständiges, von der Kirche Christi verschiedenes Gebilde kennzeichnen und geschichtlich festmachen?

Wie der Name schon sagt, beruft sich die „Konzilskirche“ - deren Name übrigens von Erzbischof Benelli stammt, wie unser kundiger Autor ebenfalls in seinem Artikel angibt – auf „das Konzil“, näherhin das „II. Vatikanum“, das von 1962 bis 1965 stattgefunden hat. Es ist bezeichnend, daß dieses Konzil in der Optik vieler Neuerer, die von einer „neuen Kirche“ träumten, als ein „neues Pfingsten“ wahrgenommen wurde, also als Geburtsstunde jener Kirche, die wir mit dem „seligen“ Johannes Paul II. die „Kirche des Neuen Advent“ nennen können. Ist diese „Kirche des Neuen Advent“ die Kirche Jesu Christi?

Ihr Gründungsdatum ist nicht das der katholischen Kirche, denn diese ist fast 2000 Jahre älter. Ihr Gründer ist auch nicht Unser Herr Jesus Christus, sondern der „Konzilspapst“ Paul VI. mit seinem „Vorläufer“ und „Wegbereiter“ Johannes (tatsächlich hat sich Johannes XXIII. ganz in diesem Sinne bewußt nicht nach dem Lieblingsjünger, sondern nach dem Täufer benannt). Demgemäß verfügt diese „Kirche“ über eine eigene Lehre, die sich im Dokument „Dignitatis Humanae“ über die Religionsfreiheit verdichtet und zusammenfassen läßt als der von den Päpsten stets verurteilte und der Kirche wesensfremde und feindliche Liberalismus. Noch Paul VI. verlieh dieser neuen „Kirche“ auch ihre „Neue Messe“ und ihre neuen Sakramente, während der nach ihren Gründungsvätern benannte Johannes Paul II. ihre Disziplin in das neue Kirchenrecht von 1983 goß. Er berief sich dabei ausdrücklich auf Johannes XXIII., von welchem die ursprüngliche Idee des neuen Kirchenrechts ebenso wie die des Konzils stammte, und betont in seiner Bulle „Sacrae Disciplinae Leges“ zur Promulgation des neuen Codex, dieser entspreche „deutlich dem Wesen der Kirche, wie es vor allem durch das Lehramt des II. Vatikanischen Konzils ganz allgemein und besonders in seiner ekklesiologischen Lehre dargestellt wird“. „Ja, dieser neue Codex kann gewissermaßen als ein großes Bemühen aufgefaßt werden, eben diese Lehre, nämlich die konziliare Ekklesiologie, in die kanonistische Sprache zu übersetzen. Auch wenn es unmöglich ist, das in der Lehre des Konzils beschriebene Bild der Kirche erschöpfend in die kanonistische Sprache zu übertragen, wo muß doch der Codex sich immer auf dieses Bild wie auf ein vorrangiges Beispiel beziehen, dessen Züge er soweit wie möglich gemäß seiner Natur ausdrücken muß.“ Etwas weiter im Text spricht der „große“ Johannes Paul vom Codex als „Vervollständigung der vom II. Vatikanischen Konzil
vorgestellten Lehre“ und bekennt ohne weiteres, „daß jenes grundlegende Neue, das, ohne jemals von der gesetzgeberischen Tradition der Kirche abzuweichen, im II. Vatikanischen Konzil anzutreffen ist, besonders was seine ekklesiologische Lehre betrifft, auch das Neue im neuen Codex ausmacht“.

Wir haben es also mit einem eigenen „Lehramt des II. Vatikanischen Konzils“ zu tun, welches uns eine „ekklesiologische Lehre“ über das „Wesen der Kirche“ übermittelt, in der sich „grundlegend Neues“ über das „Bild der Kirche“ befindet und die hier in „kanonistische Sprache“ übersetzt wird. Wie könnte man uns deutlicher sagen, daß hier eine neue „Kirche“ entstanden ist, die über ein eigenes Lehramt (das des „II. Vatikanischen Konzils“), eine neue Lehre und Ekklesiologie und damit natürlich auch über ein neues sie strukturierendes Recht verfügen muß? Wir haben somit alle Elemente beisammen, um von einer neuen und daher von der katholischen Kirche durchaus verschiedenen „Kirche“ zu sprechen: ein „neues Pfingsten“, ein neues Lehramt, eine neue Lehre, neue Sakramente, eine neue Disziplin. Und obwohl diese neue „Kirche“ sich allsogleich ganz greifbar überall manifestierte, z.B. durch den Umbau alter Kirchengebäude, die der neuen Liturgie nicht mehr entsprachen und mindestens durch einen „Volksaltar“ angepaßt werden mußten, oder auch durch neue Meßbücher, Gesangbücher, Paramente usw., trotz alledem soll die „Konzilskirche“ keine „real existierende andere Kirche“ sein, keine Institution, sondern lediglich eine „Denkweise“? Ist ein „Volksaltar“ nur eine „Denkweise“, oder ein real existierender – meist sehr massiver – Klotz? Sollen wir ihn uns einfach nur wegdenken, damit wir uns wieder in der katholischen Kirche befinden?

Auch wenn sich diese „Darstellung des liberalen, modernistischen, unkatholischen Denkens“, wie es unser Autor nennt, mitten im Raum der katholischen Kirche breitmacht, in den Kirchengebäuden, den Pfarrhäusern, Ordinariaten, ja selbst im Vatikan, so ist und bleibt sie doch eine eigene, der Kirche Christi wesensfremde Realität und wird auch als eine solche wahrgenommen, wie gerade das Beispiel „Volksaltar“ zeigt. Soll man denn seine Augen verschließen, um nicht mehr zu bemerken, wie allüberall in den Seminarien, den Ordensinstituten, den Schulen, den Familien diese höchst sicht- und greifbaren Erscheinungen wuchern, mit neuen Bibeln, neuen Katechismen, neuen und adretten Ordenskleidchen (wenn überhaupt noch solche getragen werden), neuartiger Theologie, sentimentaler charismatischer Frömmigkeit abwechselnd mit agnostischem
Rationalismus? Und das soll keine neue, keine andere „Kirche“ sein, die sich da breitmacht? Wenn man schon unbedingt den Vergleich mit der Krebskrankheit strapazieren will: Ist ein Krebsgeschwür keine Realität? Bildet es nicht gerade einen zerstörerischen Fremdkörper im Kranken? Muß es nicht als solches bekämpft und beseitigt werden, um dem Kranken zu helfen? Das Krebsgeschwür ist nicht der Patient, und die „Konzilskirche“ ist nicht die katholische Kirche.

Es ist nicht wirklich neu, daß eine solche neue und falsche „Kirche“ durch echte kirchliche Amtsund Würdenträger gebildet wird. Man kann sagen, daß dies fast die Regel ist. Waren es nicht zuallermeist katholische Bischöfe, Priester und Ordensleute, welche am Ursprung schismatischer oder häretischer „Kirchen“ standen oder doch prominent an ihnen mitwirkten? Neu und bislang theologisch unbewältigt ist freilich die Mitwirkung von Päpsten. Doch ändert diese nichts an dem unumstößlichen Befund, daß wir es bei der „Konzilskirche“ mit einer anderen, von der wahren katholischen Kirche verschiedenen, erkenn- und greifbaren Realität und Institution zu tun haben, die wir ablehnen und bekämpfen müssen, wenn wir der katholischen Kirche treu bleiben wollen.

Dazu gehört auch, jene Autoritäten abzulehnen und zu bekämpfen, welche sich zu jener „Konzilskirche“ halten, mögen sie selbst auf dem Papstthron sitzen. Nehmen wir beispielsweise den sich „Franziskus“ und „Bischof von Rom“ nennenden argentinischen Armutsapostel, der im vatikanischen Gästehaus wohnt und dort täglich die Neue Messe feiert (ohne dabei auch noch eine einzige Kniebeuge zu machen), der gleich am Tag nach seiner Amtseinführung „die Vertreter anderer Religionen und anderer christlicher Kirchen beziehungsweise Gemeinschaften im Vatikan empfangen“ und dabei versichert hat, „den ökumenischen Dialog und das Gespräch der Religionen im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils fortsetzen zu wollen“, der erst unlängst das II. Vatikanum als „Meilenstein in der Kirchengeschichte“ pries, es ein „schönes Werk des Hl. Geistes“ nannte, das leider noch „mangelhaft verwirklicht“ sei, und es bedauerte, daß es da auch „Stimmen“ gebe, die „dickköpfig“ seien, die „gar nicht vorwärts“ wollten, „sondern zurück“, der neuerdings auch die Allerlösungslehre predigte; bekennt und betätigt sich dieser Mann als Autorität der „Konzilskirche“ oder als „kranke, aber von Gott gesetzte“ Autorität der katholischen Kirche? Es ist daher unbegreiflich, wie es ausgerechnet einer sich der „Tradition“ zurechnenden Gemeinschaft einfallen kann, den katholischen Gläubigen nun beibringen zu wollen, die Konzilssekte sei die katholische Kirche und man müsse sich in die Hände eines solchen Papstes begeben!

Wenn man die ganze Pseudo-Argumentation des in Rede stehenden Artikels zusammen überblickt, wird die Sache noch abstruser und gespenstischer. Der Autor behauptet nämlich im Grunde nichts anderes, als daß die katholische Kirche, jene makellose Braut Unseres Herrn Jesus Christus, „vom liberalen Geist durchdrungen“, zur Konzilskirche „entstellt und fast unkenntlich geworden“ und damit gewissermaßen vom heiligen, lichtdurchstrahlten Engel zum häßlichen, finsteren Teufel geworden ist! Und diesem Teufel sollen wir nun helfen, wieder ein heiliger Engel zu werden, denn immerhin ist er ja nur krank und daher heilbar? Unfaßbar! Immerhin befänden sich dann verteufelte Ordensfrauen mit ihren Spiritualen ja in guter Gesellschaft und es bestünde doch noch Hoffnung für sie …

Eine angeblich nicht vorhandene Kursänderung 
Ein weiteres, ebenso verfehltes Argument unseres Autors gegen die „Eiferer“, für die er offensichtlich weitaus weniger Verständnis hat als für die armen, „kranken“ Autoritäten der Konzilskirche, wehrt sich gegen den Vorwurf, die „Piusbruderschaft“ habe ihren Kurs geändert, da sie doch bei ihrem Generalkapitel im Jahr 2006 beschlossen habe, „jedem praktischen Abkommen mit Rom müsse eine lehrmäßige Übereinstimmung vorausgehen“.

Die Antwort unseres kompetenten Autors: „In der Tat wurde solches bei besagter Zusammenkunft der Oberen beschlossen. Dann aber änderte sich der Rahmen: Papst Benedikt XVI. gab der heiligen Messe in ihrer altüberlieferten ehrwürdigen Form wieder Heimatrecht – wenigstens in gewissem Umfang, nahm das Exkommunikationsdekret des Jahres 1988 gegen unsere Bischöfe zurück und ordnete Lehrgespräche an, die auch tatsächlich vom Oktober 2009 bis zum April 2011 stattfanden. Diese förderten die Nichtübereinstimmung in einer ganzen Reihe von Punkten klar zutage. Folglich musste auf diese neue Herausforderung eine neue Antwort gegeben werden – und diese gab eben das Generalkapitel des vorigen Jahres.“

Dazu ist zu sagen, daß die hier als gewissermaßen unvorhersehbar neuen Ereignisse dargestellten Punkte bereits lange vor dem Generalkapitel des Jahres 2006 in der „Agenda“ der „Piusbruderschaft“ für ihre Annäherung an das konziliare Rom vorgesehen und geplant waren. Schon im Jahr 2000 forderte man die „Freigabe der alten Messe“ und die „Aufhebung der Exkommunikation“ als „Préalables“, welche zeigen sollten, ob es Rom mit der Annäherung ernst sei. Danach sollten die eigentlichen Verhandlungen stattfinden, welche doktrinärer Art sein und zu einer lehrmäßigen Übereinstimmung führen sollten als unabdingbarer Grundlage für jede juridische Einigung. Das Generalkapitel 2006 startete selbst den ersten „Rosenkranz-Kreuzzug“ für die „Freigabe der Alten Messe“.

Wenn nun nach dem Jahr 2006 diese „Agenda“ Punkt für Punkt abgearbeitet wurde und zu dem – keineswegs überraschenden – Ergebnis einer „Nichtübereinstimmung in einer ganzen Reihe von Punkten“ geführt hat, wäre damit nicht eigentlich einfach nur klar gewesen, daß es eben dann auch zu keiner wie immer gearteten „kanonischen Regelung“ kommen kann? Stattdessen soll sich dadurch nun der „Rahmen geändert“ haben, sodaß auf diese „neue Herausforderung eine neue Antwort“ gegeben werden mußte, die dann ausgerechnet darin bestand, daß man die so groß als „Bekehrung Roms“ verkaufte und angeblich mit allen Fasern angestrebte „lehrmäßige Einigung“ einfach kippte und schlicht darauf verzichtete? Und das soll keine Kursänderung gewesen sein! Das war sie allenfalls dann nicht, wenn man von vornherein wußte, daß man nur auf eine „kanonische Regulierung“ zustrebte und alles andere nur blendendes Beiwerk war.

Noch einige böse Seitenhiebe
Der Beitrag schließt mit dem üblichen Seitenhieb gegen die „Sedisvakantisten“, der die immer gleichen Sophismen und Sottisen wiederholt, die der Autor unseres Beitrags in diesem
Zusammenhang stets vorzubringen pflegt, und auf die daher einzugehen sich nicht lohnt, zumal bereits anderswo ausführlich darauf geantwortet wurde. Interessant ist nur das Eigentor, welches der Autor schießt, wenn er von einem „praktischen Sedisvakantismus“ spricht, welcher darin bestehe, daß man „wohl den Papst theoretisch anerkennt, ihm aber gewohnheitsmäßig den Gehorsam verweigert“. Genau das ist aber stets die Haltung der „Piusbruderschaft“ und damit auch unseres Autors gewesen und zwar bis heute! Oder worin gehorcht diese denn dem Papst Franziskus beispielsweise, der fordert, man solle nicht „dickköpfig“ hinter dem Konzil zurückbleiben? Oder gehorchte man Papst Benedikt, indem man die Neue Messe in ihrer „Würde und Heiligkeit“ als die „ordentliche Form“ des „einen römischen Ritus“ anerkannte, wie es das Motu proprio „Summorum Pontificum“ forderte, um im Gegenzug die „außerordentliche Form“ desselben feiern zu dürfen, oder indem man die von ihm ausdrücklich geforderte „doktrinäre Präambel“ unterzeichnete mit der Anerkennung des II. Vatikanums und der „Lizeität“ des „Novus ordo“?

Natürlich fehlt in dem unsäglichen Artikel, um das Maß der Schändlichkeit voll zu machen, auch nicht eine erneute Schmähung des verdienten Bischofs Williamson, und dies ausgerechnet im Zusammenhang mit einem Hinweis auf das 25jährige Jubiläum der Bischofsweihen durch Erzbischof Lefebvre. Bischof Williamson ist immerhin im Sinne seines Wappenspruchs treu geblieben, „ut fidelis inveniatur“, was man von den anderen drei damals geweihten Bischöfen leider nicht sagen kann. Also wahrhaft kein Grund für irgendwelche Jubelfeiern, eher ein Anlaß für kritische Selbstbesinnung, Trauer und Buße, aber auch für stillen Dank, daß uns wenigstens ein Bischof erhalten geblieben ist.

Stattdessen muß unser Autor noch einmal zu seinen Sophismen zurückkehren und behauptet:
„Einen Freibischof in der Kirche gibt es jedenfalls nicht. Greifen wir nochmals auf die Philosophie zurück: Akzidenzien gibt es nur in einer Substanz, niemals freischwebend. Sieht man die Kirche als eine Substanz und ihre Amtsträger als ihre akzidentiellen Vertreter, dann wird sofort klar, wie unhaltbar und unkirchlich die jetzige Lage von Bischof Williamson ist. Mit einer solch unkatholischen Haltung dient man angeblich der katholischen Kirche.“

Einen Bischof als „Akzidenz“ an der „Substanz“ Kirche zu betrachten, darauf muß man erst einmal kommen! Hier kann man wirklich nur noch sagen: „Si tacuisses...“ - „wenn du doch nur jetzt endlich geschwiegen hättest“! Doch was ist mit den anderen Bischöfen der Bruderschaft, sind diese Weihbischöfe nicht auch „Freibischöfe“? Und was war mit einem Erzbischof Lefebvre, der schließlich sogar aus dem Päpstlichen Jahrbuch gestrichen wurde? War dieser auch ein
„Freibischof“, den es ja gar nicht gibt? Hat er mit seiner „unkatholischen Haltung“, als er ohne päpstliches Mandat und sogar gegen den ausdrücklichen Willen und das Verbot Johannes Pauls II. vier Priester seiner Bruderschaft zu Bischöfen weihte, der katholischen Kirche gedient oder nicht? Hier wird in der Tat sofort klar, wie haltbar und kirchlich die jetzige Lage von Bischof Williamson ist, und wie unhaltbar und unkirchlich die unseres sophistischen Autors!

Wenn man dazu weiß, daß der hier ungenannt gebliebene Autor besagten sophistischen Beitrags einst der Generalobere der von Erzbischof Lefebvre gegründeten Bruderschaft gewesen ist, so bleibt nichts als grenzenloser Schmerz über solchen Niedergang. Nur die Klagelieder des Jeremias bieten hier noch einigen Trost: „Womit soll ich dich vergleichen, oder was soll ich dir ähnlich finden, Tochter Jerusalem? Was soll ich dir gleichstellen, daß ich dich tröste, Jungfrau, Tochter Sion? Denn groß wie das Meer ist dein Elend, wer kann dich heilen? Deine Propheten erschauten dir Trug und Torheit und deckten deine Verschuldung nicht auf, um dich zur Buße zu bewegen, sondern erschauten dir Sprüche des Truges und der Verstoßung. So hat der Herr ausgeführt, was er beschlossen, er hat sein Wort erfüllt, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten; er hat zerstört ohne Schonung, hat den Feind über dich frohlocken lassen und das Horn deiner Bedränger erhöht“
(Klgl. 2,13.14.17).

01/05/2013

Zitat Mgr. Fellays am 8. Oktober 2012 in Argentinien oder Inszenierung eines Betruges


Zitat Mgr. Fellays am 8. Oktober 2012 in Argentinien oder Inszenierung eines Betruges



Ein Priester des Widerstands hat uns dieses Zitat Mgr. Fellays geschickt, um unseren Artikel „Mgr. Fellay rückt seine Schachfiguren weiter vor“ zu veranschaulichen. Man sieht hier sehr gut, wie Mgr. Fellay vorgeht, um die Menschen in die Irre zu führen. Nachstehend das Zitat vom 8. Oktober 2012 in Argentinien.

Zitat:

Die Bedingung des Kapitels von 2006, die besagte, daß wir nicht nach einer praktischen Lösung suchen dürfen, ehe die lehrmäßige Frage nicht gelöst ist, ist in der Theorie sehr klar, aber praktisch  unmöglich anwendbar. Was heißt denn 'die lehrmäßige Frage lösen'? Das kann nie geschehen, denn in der streitenden Kirche wird es immer Probleme geben. Deshalb haben wir einen konkreteren Standpunkt gewählt. Er unterscheidet sich nicht vom ersten, denn zu sagen, daß wir das Recht haben, Irrtümer anzuprangern, bedeutet, daß die Autorität einverstanden ist, es bedeutet eine Bekehrung. Das ist ganz klar! Das bedeutet, daß das Haupt nicht liberal ist, denn ein Liberaler, ein Modernist, ein Liberaler kann nicht zulassen, daß der Liberalismus angegriffen wird. [Es geht darum] die Dinge praktischer anzugehen. Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zum ersten Standpunkt (2006), [aber] es ist leichter zu überprüfen.“

Kommentar von Mit der Immaculata

1. Mgr. Fellay beginnt mit der Beteuerung eines Irrtums: Die Bedingung des Kapitels von 2006, die besagte, daß wir nicht nach einer praktischen Lösung suchen dürfen, ehe die lehrmäßige Frage nicht gelöst ist, ist in der Theorie sehr klar, aber praktisch  unmöglich anwendbar. . Darauf erwidern wir ihm: „Kleingläubiger“, bei Gott ist nichts unmöglich. Wir sind uns des Triumphes sicher, Unsere Liebe Frau von Fatima und andere Prophezeiungen bestätigen es. Man darf jedoch dem Zeitpunkt nicht vorauseilen, der dann kommt, wenn der Papst zusammen mit den Bischöfen der ganzen Welt Rußland dem Unbefleckten Herzen Mariens weiht (vgl. Erscheinung von Rianjo).

2. „Das kann nie geschehen, denn in der streitenden Kirche wird es immer Probleme geben.“
Antwort: Wir haben in der streitenden Kirche nicht immer häretische Päpste gehabt. Sich mit einer solchen Kirche abfinden und als selbstverständlich voraussetzen, daß diese Probleme im kirchlichen Leben grundlegend sind, ist ein schwerer Irrtum: der allgemeine Glaubensabfall in der Kirche ist nicht normal und darf nicht hingenommen werden.

3. „Er unterscheidet sich nicht vom ersten, denn zu sagen, daß wir das Recht haben, Irrtümer anzuprangern, bedeutet, daß die Autorität einverstanden ist, es bedeutet eine Bekehrung.“
Antwort: Das ist ein Trugschluß. Rom hat den Ecclesia-Dei-Gemeinschaften die Kritik am Konzil zugestanden, aber deswegen hat Rom sich noch lange nicht bekehrt. Den Pluralismus dulden, d. h. sowohl Traditionalisten als auch Häretiker und Sakrilegien, heißt nicht sich bekehren. Das  heißt   Assisi noch ein bißchen erweitern.

4. „Das ist ganz klar!“
Antwort: Nein, das ist ganz fragwürdig. Ganz klar ist hingegen für Mit der Immaculata der Täuschungswille Mgr. Fellays.

5. „Das bedeutet, daß das Haupt nicht liberal ist, denn ein Liberaler, ein Modernist, ein Liberaler kann nicht hinnehmen, daß der Liberalismus angegriffen wird.“
Antwort: Und ob er das kann... zunächst nämlich, um uns anschließend schneller zu verschlingen. Man braucht sich nur anzusehen, was aus Le Barroux, Campos etc. geworden ist.

6. [Es geht darum] die Dinge praktischer anzugehen. Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zum ersten Standpunkt (2006), [aber] es ist leichter zu überprüfen.

Antwort: Es gibt ganz im Gegenteil einen grundlegenden Unterschied. Es ist nicht das gleiche, ob man sich unter die Fuchtel eines Häretikers begibt oder ob man sich der Autorität eines guten traditionalistischen Papstes unterstellt. Den Pluralismus eines Papstes, der (vorübergehend) Kritik von seiten der Traditionalisten hinnimmt, braucht man nicht zu überprüfen.

Was man überprüfen muß, ist folgendes: „Sind Sie einverstanden mit den großen Enzykliken aller Ihrer päpstlichen Vorgänger? Sind Sie einverstanden mit Quanta Cura von Pius IX., Immortale  Dei und Libertas von Leo XIII., Pascendi von Pius X., Quas Primas von Pius XI., Humani generis von Papst Pius XII.? Stimmen Sie mit diesen Päpsten und Ihren Aussagen vollkommen überein? Billigen Sie den Antimodernisteneid noch? Treten Sie für das soziale Königtum Unseres Herrn Jesus Christus ein? Wenn Sie die Lehre Ihrer Vorgänger nicht annehmen, hat es keinen Sinn, miteinander zu reden. Solange Sie nicht bereit sind, das Konzil unter Bezug auf die Lehre Ihrer päpstlichen Vorgänger zu reformieren, ist ein Dialog weder nützlich noch möglich.“ (Mgr. Lefebvre, Fideliter Nr. 66., November-Dezember 1988, S. 12-13).


27/04/2013

Mgr. Fellay rückt seine Schachfiguren weiter vor


Mgr. Fellay rückt seine Schachfiguren weiter vor

       Mgr. Fellay in Virginia mit den Patres Leroux und Rostand (Quelle: cathinfo)


Laut Aussage von zwei Personen von cathinfo, die es aus unterschiedlichen Quellen gehört haben, hat Mgr. Fellay anläßlich der Glockeneinweihung und Grundsteinlegung des neuen Seminars folgendes gesagt:

1. Mgr. Lefebvre hat 1988 die Tradition und die Messe des hl. Pius V. gerettet. Er hat richtig gehandelt, als er Bischöfe weihte.

2. Seit jedoch Benedikt XVI. die Messe des hl. Pius V. 2007 „freigegeben hat“, lesen mehr als 200 Novus-Ordo-Bischöfe die tridentinische Messe.

3. Viele dieser Bischöfe haben sich mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Verbindung gesetzt und erklärt, daß sie die Ausbildung ihrer Seminaristen durch die Bruderschaft wünschten, sobald diese von Rom anerkannt sei.

  Kommentar unserer englischsprachigen Freunde

Unsere Freunde stellen völlig zu Recht folgende Frage: Wenn diese Novus-Ordo-Bischöfe die Tradition so sehr schätzen, warum schicken sie dann ihre Seminaristen nicht ab sofort in die Seminare der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften, die bereits von Rom anerkannt sind? Daß sie das nicht tun, beweist doch ihre Unaufrichtigkeit. Sie dienen nur als Köder zum Bauernfang.

Wenn man sich im übrigen das Verhalten eines ihrer „traditionalistischsten“ Vertreter, Mgr. Ranjith, anschaut, kann man sich schon die Frage nach ihrer Aufrichtigkeit stellen...


  Schlußfolgerung  

- Lassen wir uns doch nicht von solch unaufrichtigen modernistischen Sirenen anlocken.
  
- Diese erst kürzlich geäußerten Worte Mgr. Fellays beweisen, daß er nach wie vor ein praktisches Abkommen ohne lehrmäßiges Abkommen anstrebt und daß auf der Porte Latine sehr wohl eine Lüge steht : im Gegensatz zu dem, was Pater Rebourgeon der doppelsinnigen Predigt Mgr. Fellays in Cotignac entnommen hat, will der Generalobere der Bruderschaft keineswegs die Bekehrung Roms abwarten...oder wenigstens, daß der Papst wieder „ganz katholisch“ wird, wie Mgr. Lefebvre bei den Bischofsweihen 1988 gesagt hatte. Nein, für ihn bedeutet „die Bekehrung von Rom, daß Rom die sechs Bedingungen annimmt“. Das erklärt uns Pater Rostand in seinem Interview vom Dezember 2012.

Mgr. Fellay täuscht alle Welt mit seinem Brief Nr. 80 an die Freunde und Wohltäter und mit einer Lüge eigens für Frankreich (der Artikel von Pater Rebourgeon).


-  Benedikt XVI. hat mit Erfindung des Begriffs „lebendige Tradition“ den Sinn des Wortes „Tradition“ verändert.; das Wörterbuch Larousse hat kürzlich die Definition des Wortes „Heirat“  im Einverständnis mit einer das Recht auf den Kopf stellenden Regierung geändert... Mgr. Fellay ändert den Sinn des Wortes „Bekehrung“. Das ist eine typisch freimaurerische Methode. Wir behaupten nicht, daß er Freimaurer ist; das wissen wir nicht. Aber er bedient sich ihrer Methoden.

23/04/2013

Was ist vom Brief Nr. 80 von Mgr. Fellay an die Freunde und Wohltäter zu halten?


 Was ist vom Brief Nr. 80 von Mgr. Fellay                                           an die Freunde und Wohltäter zu halten?

Man muß ihn anhand der Predigt vom 9. März 2013 in Cotignac überprüfen...




Nach Ansicht von Mit der Immaculata ist der Brief Nr. 80 verlogen, denn er täuscht den Gläubigen vor, daß sich die Haltung der Bruderschaft nicht geändert habe. In diesem Brief  zitiert Mgr. Fellay ausführlich traditionalistische Schriften von Mgr. Lefebvre, so z. B. die berühmte Grundsatzerklärung vom 21. November 1974, und danach behauptet er:

„Heute können wir nur im gleichen Sinne das wiederholen, was Mgr. Lefebvre und Pater Schmidberger in seiner Nachfolge herausgestellt haben. Alle Irrtümer, die sie angeprangert haben, prangern wir an. Wir flehen den Himmel und die Autoritäten der Kirche an, vor allem den neuen Obersten Hirten, Papst Franziskus, Stellvertreter Christi und Nachfolger Petri, die Seelen nicht ins Verderben zu stürzen, weil sie nicht mehr die gesunde Lehre empfangen, das geoffenbarte Glaubensgut, den Glauben, ohne den niemand gerettet werden noch Gott gefallen kann.“

Kommentar:
Hier wird die Lüge am deutlichsten erkennbar: Mgr. Fellay behauptet, den gleichen Standpunkt zu vertreten wie Mgr. Lefebvre, obwohl er nichts vom Text der doktrinellen Erklärung vom 15. April 2012 zurückgenommen hat. Er hat lediglich am 7. September in Ecône gesagt, er würde den Text zurückziehen, weil er nicht verstanden worden sei: „Als ich diesen Text schrieb, dachte ich natürlich, er sei hinreichend klar, daß es mir gelungen sei, die – wie sagt man? - Doppeldeutigkeiten zu vermeiden... Aber... sagen wir, daß die Tatsachen da sind, ich muß einsehen, daß dieser Text ein Text geworden ist, der uns spaltet, uns in der Bruderschaft. Diesen Text ziehe ich natürlich zurück.“ Mgr. Fellay hat diesen Text also nicht aus lehrmäßigen Gründen zurückgezogen, sondern weil er spaltet, also aus Gründen der Diplomatie. Wenn Mgr. Fellay also glaubt, sein Text vom 15. April sei lehrmäßig gut, kann er nicht gleichzeitig behaupten, er befände sich in Übereinstimmung mit Mgr. Lefebvre. Das ist falsch.

Die Erklärung von 1974 lautet tatsächlich: „ Wir lehnen es hingegen ab und haben es immer abgelehnt, dem Rom der neo-modernistischen und neo-protestantischen Tendenz zu folgen, die klar im II. Vatikanischen Konzil und nach dem Konzil in allen Reformen, die daraus hervorgegangen
sind, zum Durchbruch kam.“

In der Erklärung vom 15. April hingegen erkennt Mgr. Fellay das II. Vatikanische Konzil an, die daraus hervorgegangenen Reformen, das ganze nachkonziliare Lehramt im Licht der Tradition, d. h. nach der Doktrin der Hermeneutik der Kontinuität Benedikts XVI. Damit befindet er sich in völligem Gegensatz zu Mgr. Lefebvre. Mgr. Fellay behauptet, er liebe Mgr. Lefebvre und die Tradition, gleichzeitig aber tut er alles, um die Bruderschaft zu zerstören. Er verfaßt einen Text, die Erklärung vom 15. April, aufgrund derer ihn Mgr. Lefebvre aus der Bruderschaft hinausgeworfen hätte. Die Erklärung vom 15. April ist schlimmer und geht weiter als der Text, den die Petrus-Bruderschaft 1988 unterschrieben hat. 

Dann kritisiert Mgr. Fellay zum ersten Mal in sehr gemäßigter Form Papst Franziskus:

„Welchen Sinn hat es, sich für die Menschen aufzuopfern, wenn man ihnen das Wesentliche verbirgt, den Sinn und das Ziel ihres Lebens, die Schwere der Sünde, die sie davon abbringt? Die Liebe zu den Armen, zu den Ärmsten der Armen, zu den Gebrechlichen und den Kranken war stets eine wahre Sorge der Kirche, und man darf sich dieser Verpflichtung nicht entziehen. Wenn sich dies aber auf reine Menschenliebe und Menschenkult beschränkt, dann erfüllt die Kirche ihre Aufgabe nicht mehr, dann führt sie die Seelen nicht mehr zu Gott. Dies ist nur möglich durch die übernatürlichen Mittel, nämlich Glaube, Hoffnung, Liebe und Gnade, sowie durch Anprangerung all dessen, was dem entgegengesetzt ist: die Irrtümer gegen den Glauben und gegen die Sittenlehre. Denn wenn die Menschen sündigen, weil dies nicht angeprangert wird,  fallen sie der ewigen Verdammnis anheim. Die Kirche hat die Aufgabe, sie zu retten und das Unglück ihrer ewigen Verdammnis zu verhindern.

Verständlicherweise kann das der Welt nicht gefallen, die sich gegen die Kirche richtet, und zwar oft mit Heftigkeit, wie uns die Geschichte zeigt.“

Kommentar:
Wir finden, daß diese Kritik bei weitem nicht ausreicht. Kein Wort zu Franziskus' Brief an den Oberrabiner vom Rom noch am Abend seiner Wahl, dazu, daß er sich als Bischof von Rom vorgestellt hat, zur Bekräftigung seiner Absicht, den Dialog mit dem Islam zu verstärken, zu seiner Behauptung, Kasper sei ein großer Theologe, zur Behauptung Franziskus' anläßlich der Vorbereitung des Konklaves, die Kirche sei mondän, wenn sie sagt, daß sie im Besitz der Wahrheit ist, zur Fußwaschung an einer Muslimin am Gründonnerstag etc... Diese Kritik ist viel zu schüchtern und unbestimmt; sie sündigt durch Unterlassung, indem sie alle diese Vorfälle und viele weitere verschweigt. Sie benennt Franziskus nicht mit ausreichender Klarheit als „Irrtumsstifter“ [wir beziehen uns hier auf den Wortlaut der beim Generalkapitel aufgestellten ersten Bedingung, die schon jetzt kaum noch Anwendung findet.]

Lesen wir weiter:
„Wir haben jetzt Ostern 2013, und die Situation der Kirche ist praktisch unverändert. Die Worte Mgr. Lefebvres klingen prophetisch. Alles wurde verwirklicht und alles geht weiter zum größten Unglück der Seelen, die von ihren Hirten nicht mehr die Heilsbotschaft zu hören bekommen. Ohne uns verwirren zu lassen, sei es durch die Dauer dieser furchtbaren Krise, sei es durch die Anzahl der Prälaten und Bischöfe, die an der Selbstzerstörung der Kirche weiterwirken, wie Paul VI. zugab, verkünden wir weiterhin, soweit es in unserer Macht steht, daß die Kirche weder ihre Dogmen noch ihre Sittenlehre ändern kann. Man kann ihre ehrwürdigen Einrichtungen nicht angreifen, ohne eine wahre Katastrophe hervorzurufen.“

Kommentar:
Hier hat Mgr. Fellay einen Richtungswechsel beschlossen: er sagt nicht mehr, daß sich die Lage in der Kirche bessert. Wir verstehen ihn, denn das wäre in der Tat nicht sehr klug. Aber er gibt nicht zu, daß er sich im April, Mai und Juni 2012, und selbst am 28. Dezember 2012 in Toronto geirrt hat, als er behauptete, die Lage der Kirche würde sich bessern.

Mgr. Fellay fährt fort mit einem Satz, der zwar nicht falsch ist, der jedoch im aktuellen Zusammenhang mit der Veröffentlichung der doktrinellen Erklärung einen fragwürdigen und besorgniserregenden Klang erhält:

„Wenn bestimmte nebensächliche Veränderungen vorgenommen werden müssen, die sich auf die äußere Form beziehen – wie dies in allen menschlichen Einrichtungen geschieht – so dürfen sie keinesfalls im Gegensatz zu den Prinzipien vorgenommen werden, die die Kirche in allen vergangenen Jahrhunderten geleitet haben.“

Kommentar:
In der doktrinellen Erklärung vom 15. April 2012

1) erkennt Mgr. Fellay den fragwürdigen Ritus der Sakramente Pauls VI. an (vgl. insbesondere das Problem der Gültigkeit der Sakramente der Firmung und der Priesterweihe),

2) erkennt er das neue Kirchenrecht von 1983 an,

3) stimmt er der Anerkennung der Messe Pauls VI. als legitim promulgiert zu,

4) stimmt er der Aussage zu, daß das II. Vatikanische Konzil und das darauffolgende Lehramt im Lichte der Tradition der Kirche gedeutet werden können.

Das bedeutet also – da Mgr Fellay keinerlei lehrmäßigen Irrtum in seiner Erklärung vom 15. April 2012 zugegeben hat - , daß der Generalobere der Bruderschaft der Meinung ist, daß die oben erwähnten Änderungen (Novus Ordo, Kirchenrecht von 1983, II. Vatikanum) nicht im Gegensatz zu den Prinzipien stehen, von denen die Kirche in allen vergangenen Jahrhunderten geleitet wurde.

Es gibt demnach einen tieferliegenden Widerspruch in dem Artikel, denn Mgr. Fellay gibt vor, sich in Übereinstimmung mit Mgr. Lefebvre zu befinden, der jedoch sagt, daß diese Änderungen im Gegensatz zu den Prinzipien stehen, von denen sich die Kirche leiten ließ. Rufen wir uns die interessante Bemerkung von Pater Thouvenot in seinem Fax vom 7. März 2013 in Erinnerung:
„Wie üblich wollen die aufständigen Priester dieses Dokument als Beweis für den Verrat und des „Anschlusses von Menzingen“ an den Modernismus, an die Messe Pauls VI. und an die konziliaren Irrtümer anführen... Jedermann kann  zwischen Information und der anonym organisierten Manipulation unterscheiden. Das letzte Cor Unum hat mit der Veröffentlichung der im Winter 2011/2012 von unserem Generaloberen gegebenen Antworten begonnen; dasjenige von Ostern wird diese klare und ausgewogene Informationsarbeit fortsetzen.“

Es steht also fest, daß Menzingen diese Erklärung auch jetzt noch verteidigt und daß Mgr. Fellay daher lügt, wenn er behauptet, im Einklang mit der Grundsatzerklärung von 1974 zu stehen.
Den Beweis für die Doppelzüngigkeit Mgr. Fellays - und das ist der Grund, weshalb wir ein Bild von Judas gewählt haben, der Unseren Herrn verrät – finden wir jedoch in diesem unglaublichen  Teil seiner Predigt vom 9. März 2013 in Cotignac:


Niederschrift des ersten Teils des Video-Textes

„Sie wissen ja, daß die Kardinäle in einigen Tagen einen neuen Papst wählen werden. Was wird dabei herauskommen, was wird aus der Kirche werden und was wird demnach aus uns werden? Pah! Das wissen wir nicht! Es ist daher sinnlos, irgendwelche Pläne zu machen. Lassen wir  jederzeit den lieben Gott walten, wir werden sehen. Natürlich hoffen wir alle. Es wäre aber eine gute Gelegenheit, nicht wahr, durch eine Wahl einen guten Papst zu haben... Wir bitten Ihn, wir flehen Ihn an, daß diese Prüfung der Kirche ein Ende nimmt... Aber auch darüber wissen wir nichts.  Seien Sie nicht enttäuscht, meine lieben Brüder, seien Sie nicht enttäuscht, wenn wir nicht den Papst haben, den wir erwarten. Wir werden sehen... Aber ganz gleich, was passiert, wir wollen uns unter den Schutz des lieben Gottes stellen. Dort sind wir in Sicherheit. Man muß die Treue bewahren zu allem, was die Kirche getan hat. Wir sind wirklich an dem Zeitpunkt, den der hl. Vinzenz von Lérins sich vorgestellt hat. Eine Epoche, in der die ganze Kirche verdorben ist. Und der hl. Vinzenz von Lérins sagt also: Was tun? An wen sollen wir uns dann wenden?
Und der hl. Vinzenz sagt: Wir wenden uns der Vergangenheit zu, denn die Vergangenheit kann nicht befleckt werden. Wir schauen uns also an, was die Kirche getan und was die Kirche gelehrt hat. Das ist gewiß gut und führt uns zum Heil und das tun wir, daher nennt man uns Traditionalisten. Wir bleiben dieser Tradition fest verbunden und geben sie nicht auf. Tradition der Kirche. Die Kirche kann sich nicht ändern, sie kann ihre Dogmen nicht ändern, sie kann ihren Glauben nicht ändern, sie kann ihre Sittenlehre nicht ändern...
Und daher machen wir weiter, das ist alles. Wir werden ja sehen."

Kommentar von Mit der Immaculata:
Nichts ist im Wesentlichen schlecht in diesem Teil der Predigt. Mgr Fellay bedient sich der traditionellen Begriffe. Anders sieht es mit der Form aus. Seit einem Jahr vor allem, gelegentlich aber auch schon vorher, bedient sich Mgr. Fellay bei seinen Reden immer des gleichen Schemas,  das die Menschen verunsichert.

Erste Stufe des Schemas: Wie steht es mit Rom?

Zweite unerläßliche Stufe, gleich danach: Er gibt automatisch die Antwort: „Wir wissen es nicht.“ Mgr. Fellay weiß NIE etwas... Gläubige und Priester müssen sich ständig Fragen stellen.
Für sie bleibt alles ständig in der Schwebe, im Ungewissen, und das verstört. Es läßt sich schwer etwas aufbauen, wenn man ständig wie ein Vogel auf dem Ast sitzt...

Wir antworten Mgr. Fellay: „Exzellenz, wir glauben Ihnen nicht.

Zwei herausragende Begebenheiten erlauben uns, das zu sagen. Anläßlich der Pfingstwallfahrt am 27. Mai 2012 hat Mgr. Fellay ebenfalls gesprochen, als wenn er überhaupt nichts wüßte, und am 13. Juni war er in Rom, weil er unterschreiben wollte... Innerhalb von zwei Wochen hat er sich unserer Meinung nach sehr rasch informiert, hatte klare Vorstellungen entwickelt und war zum Abkommen bereit... Desgleichen hat er beim französischen Prioren-Treffen am 9. November 2012 behauptet, er hätte seit der am 14. Juli abgesandten Erklärung des Generalkapitels keine Verbindung mehr mit Rom...dabei gab es doch seinen Brief vom 6. September, den die Ecclesia-Dei-Kommission in ihrer Erklärung vom 27. Oktober 2012 erwähnt hat; der Kommission zufolge bat Mgr. Fellay in diesem Brief  Rom um mehr Zeit zum Nachdenken:

Die päpstliche Kommission Ecclesia Dei gibt heute bekannt, daß „uns die Priesterbruderschaft St. Pius X. in ihrem letzten Schreiben (6. September 2012) mitteilte, daß sie zusätzliche Zeit zum Nachdenken und Studium benötige, um ihre Antwort auf die  letzten Vorschläge des Heiligen Stuhls vorzubereiten.“ (...)

In Wahrheit spricht Mgr. Fellay also weiterhin laufend mit Rom und behauptet gleichzeitig, er wisse von nichts.

Dritte unerläßliche Stufe, die jedoch, je nach Rede, Varianten enthält: die Reden über die Beziehungen zu Rom schmückt er aus mit Vorstellungen von Verlassenheit, von Protesten, die die Treue zur Tradition betreffen. Er bedient sich geistreicher Exkurse, die zum einen die Zuhörer den Faden verlieren lassen und zum anderen die Gläubigen hinsichtlich der „Redlichkeit“ und der „Heiligkeit“ Mgr. Fellays beruhigen.

Vierte Stufe: Alle Gespräche sind auf Eis gelegt; die Lage ist festgefahren.
Es ist sehr diplomatisch, dies den Abkommensgegnern zu sagen, denn das bedeutet unausgesprochen, daß Mgr. Fellay nicht bereit ist, in irgendeiner Weise nachzugeben und daß er fest bleibt. Alles ist immer festgefahren: Erst kurz vor dem Zeitpunkt, da er sich anschickt, zu unterschreiben, wird uns Mgr. Fellay ankündigen, daß die Lage sich entspannt.

Bei manchen Gläubigen, die eher zu den Abkommensbefürwortern zählen oder unentschlossen sind, löst die festgefahrene Lage Angst aus. Vielleicht werden wir exkommuniziert, fügt er manchmal hinzu (das ist das schlimmste Übel! Wir sind „starr vor Schrecken“ bei der Vorstellung, vom freimaurerischen Rom exkommuniziert zu werden). Während diese Aussicht die Widerständler kaum beeindruckt, sieht es bei den armen Gläubigen, die durch DICI und Mgr. Fellay beeinflußt sind, anders aus; desgleichen bei den Abkommensbefürwortern, die bei dieser Aussicht zittern vor Angst... So verunsichert Mgr. Fellay seine Truppen. Er weiß ganz genau, daß uns die Freimaurer nicht mehr exkommunizieren werden, denn sie haben die Früchte der Exkommunikation der Bischöfe infolge der Weihen gesehen. Aber nein, man muß den Gläubigen weiterhin mit diesem Schreckensgespenst drohen... Warum? Weil Mgr. Fellay die Absicht hat, sich eines Tages dieser Exkommunikations-Drohung zu bedienen, um das Abkommen zu unterzeichnen, indem er wiederholt, was er am 14. April 2012 den drei anderen Bischöfen geschrieben hat: Rom duldet das nicht mehr. Pater Pfluger hat anläßlich seiner Vortragsreise am 5. Juni 2012 in Saint Joseph des Carmes Gewicht auf diese Drohung mit  der „GROSSEN Exkommunikation“ gelegt, die selbst die Gläubigen betreffen würde.

Fünfte Stufe, das Einspritzen des Gifts: entweder durch einen doppelsinnigen Begriff oder  durch die Aussicht auf ein Abkommen. Das hängt davon ab, ob Mgr. Fellay sich in einer „Tradi“-Phase befindet (um seine Abkommensgegner-Truppen zu beruhigen) oder in einer „Abkommens“-Phase. Er hat dazu eine regelrechte Technik entwickelt: Nachdem er die Gläubigen und Priester durch Ungewißheit und/oder Angst verunsichert hat, nachdem er also ihre Wachsamkeit geschwächt und vermindert hat, spritzt ihnen Mgr. Fellay das Gift ein.

Wir wollen jetzt dieses Schema auf den Ausschnitt aus der Predigt anwenden:

Damit sind wir bei der vierten Stufe der Angsterzeugung, vermischt mit der Unsicherheit der zweiten und auch der dritten Stufe. Wir setzen die den Stufen entsprechenden Ziffern in Klammern, um die Analyse zu erleichtern:

Wird der nächste Papst einer sein, der uns exkommunizieren will,(4) der das Gute, das wir tun, anerkennen will, wir wissen es nicht,(2) wir werden ja sehen.(3) Wie werden sich die Dinge entwickeln?(2) Manche haben Angst, und es gibt auch Grund zur Angst.(4) Aber wir werden uns nicht blindlings in irgendein Abenteuer stürzen.(3)

Fünfte Stufe: eine erste Gift-Einspritzung, erneute Bekräftigung des Wertes des Kapitels und der sechs Bedingungen:
„Und unser letztes Kapitel hat gut, man kann sagen, diese Dinge gut dargelegt und versucht, sich vorzustellen, wie die Zukunft aussehen wird, indem es eine bestimme Anzahl von Bedingungen aufstellte und sagte: wenn diese Bedingungen erfüllt werden, dann können wir sehen, aber solange diese Bedingungen nicht erfüllt sind, können wir nicht handeln.“

Kommentar:
Hier handelt es sich bei dem eingeimpften Gift um die Bekräftigung des Wertes der sechs Bedingungen, die das Prinzip des praktischen Abkommens ohne lehrmäßiges Abkommen für rechtsgültig erklären.

Dann geht es zurück zur Stufe vier: der unerläßliche Exkurs, damit die Doppelzüngigkeit und die letzte Lüge durchgehen:
„Wissen Sie, es ist ganz einfach, jetzt ist alles festgefahren, alles! Selbst die lehrmäßigen Gespräche.“

Kommentar:
Daß die lehrmäßigen Gespräche festgefahren sind, wurde zumindest am 2. Februar in Winona behauptet, aber das war bereits 2011. Sie haben seit langem aufgehört. Warum greift Mgr. Fellay zu diesem Anachronismus, der mit dem Thema nichts zu tun hat, indem er behauptet, sie würden weitergeführt? Dabei haben wir doch seit dem Cor unum vom 18.März 2012 Aussicht auf ein Abkommen... Entweder ist diese Bemerkung völlig sinnlos, was bedeuten würde, daß Mgr. Fellay verwirrt ist. Oder er macht sie, um die Leute zu beruhigen, damit sie glauben, daß er noch um die Lehre besorgt ist, und um sie auf die nachfolgende doppelsinnige Aussage vorzubereiten. Anhand der folgenden Worte der Predigt neigen wir leider zu der letzten Auffassung.

„Was wird der nächste Papst tun, wir wissen es nicht.(2) Wir werden sehen.(3) Wir sind katholisch und bleiben es, das ist alles...(3) bis zu dem Zeitpunkt, da Gott erlaubt, daß... nun, daß es in Rom zu einer Bekehrung kommt.“ (Stufe 5 und 3 werden gleichzeitig angewandt)

Kommentar:
Grammatikalisch bedeutet der letzte Satz, daß wir solange katholisch bleiben, bis Rom sich bekehrt und daß wir danach nicht mehr katholisch sind. Mgr. Fellay spricht demnach ein schlechtes Französisch. Jedenfalls hat er das nicht sagen wollen. Was aber hat er sagen wollen?

Lesen wir weiter:
„Wir flehen zu Gott, daß das so schnell wie möglich geschieht,(3) wir wissen es nicht.(2) Wir sind ein wenig... Nicht nur ein wenig, ja, wir sind wie das Jesuskind und die Muttergottes in Ägypten, unter dem Schutz des hl. Josef.(3) Wie lange müssen wir noch in Ägypten bleiben?(5) Nun, wir werden sehen, wir lassen den hl. Josef machen(3), der uns zeigen wird, wann, wann wir heimkehren können...(5) Das ist alles.“

Kommentar:
1) Mgr. Fellay ist der Meinung, daß wir im Exil sind, solange wir von Rom nicht kanonisch anerkannt sind. In der Kirche sein, so wie wir es sind, aber ohne Anerkennung durch die römischen Modernisten, bedeutet für ihn, im Exil zu sein, in Ägypten. Die Bruderschaft und die heilige katholische Kirche, der wir angehören, beides ist Ägypten.

Durch diesen Vergleich werden die Werte völlig auf den Kopf gestellt...
Wenn für Mgr. Fellay unsere kanonische Anerkennung durch das ewige Rom, durch bekehrte Männer der Kirche, das Gelobte Land bedeuten, warum beklagt er sich dann? In diesem ewigen Rom sind wir doch bereits. Wenn es die kanonische Anerkennung durch das Assisi-Rom ist, die Mgr Fellay interessiert und wenn er darunter die Rückkehr aus dem Exil versteht, dann soll er ohne uns zu seinen Freunden reisen.

Zu glauben, daß unsere derzeitige Lage dem Exil in Ägypten entspricht, ist ein schwerwiegender theologischer Irrtum. Es ist ein sehr schwerer Irrtum. Es sind, ganz  im Gegenteil, Franziskus, Mgr. Di Noia, Mgr. Müller und alle Kardinale, die in Ägypten sind. Ägypten war in der Bibel immer das Symbol für das Reich des Bösen, die Macht des Dämons, die Sünde. Es ist empörend zu behaupten, wir seien in Ägypten.

Mgr. Fellay wird natürlich sagen, daß er das so nicht gemeint hat. Daß er nur zum Ausdruck bringen wollte, wie schmerzhaft es ist, zurückgewiesen zu werden... Nun. Dann soll er ohne uns leiden. Wir empfinden es nicht im geringsten als schmerzhaft, von denen zurückgewiesen zu werden, die sich täglich benehmen wie Feinde Christi und der Seelen. Ganz im Gegenteil, das ist tröstlich. Es würde uns eher sehr beunruhigen, mit diesen Frevlern (vgl. z. B. Assisi) befreundet zu sein und von ihnen anerkannt zu werden. Für uns zählt nur, daß wir nicht aus dem Herzen Jesu, unserer einzigen  Ruhestätte, vertrieben sind...

2) Aber das ist nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, daß  der Ägypten-Vergleich Mgr. Fellays in diesem Zusammenhang, nach den Worten „bis zu dem Zeitpunkt, da Gott erlaubt, daß...nun, daß es in Rom zu einer Bekehrung kommt“,ohne es ausdrücklich zu sagen, stillschweigend voraussetzt, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine kanonische Anerkennung erst dann will, wenn Rom sich bekehrt. Mgr. Fellay lügt daher, wenn auch nicht ausdrücklich, da er nicht klar in gutem Französisch formuliert... Aber es wird alles getan, damit die Mehrheit es falsch versteht und glaubt, daß die Bruderschaft die Bekehrung Roms fordert. Die Mehrheit, die sich nicht seit einem Jahr ausführlich mit den Handlungen und Aussagen Mgr. Fellays beschäftigt hat, versteht es so, daß wir erst dann aus unserem „ägyptischen“ (!) Exil zurückkommen, wenn Rom sich bekehrt hat.

Die Äußerungen Mgr. Fellays setzen ebenfalls unausgesprochen und sehr geschickt voraus, daß die angeblich guten sechs Bedingungen die Bekehrung Roms erfordern.  Er sagt ja in der Tat, daß die sechs Bedingungen gut sind und behauptet gleichzeitig, daß wir im Exil bleiben bis zur Bekehrung Roms... Für die meistens Gläubigen heißt das unausgesprochen, daß die sechs Bedingungen die Bekehrung erfordern. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: die sechs Bedingungen begründen ganz klar das Prinzip  eines praktischen Abkommens ohne lehrmäßiges Abkommen. (vgl. die Erklärung des sechs Bedingunen am Anfang des Briefes an die Priester). Wir haben es hier demnach mit einer willentlichen Täuschung zu tun.

Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht darin, daß Pater Pfluger und Mgr. Fellay die Bedeutung des Wortes Bekehrung ändern wollen. Sie können daher einwenden, daß für sie „die Bekehrung Roms“ bedeutet, daß Rom die sechs Bedingungen annimmt. Die Bekehrung Roms besteht darin, daß Rom neben den Charismatikern und dem Modernismus auch die Tradition anerkennt.

Unsere Antwort: Daß Rom die sechs Bedingungen anerkennt, stellt keinen Beweis für die Bekehrung dar, denn abgesehen von der Bedingung, die einen Bischof fordert, wurden diese Bedingungen entweder bereits den anderen Ecclesia-Dei-Gemeinschaften bewilligt oder sie sind unwirksam (z. B. ausschließlich Gerichte erster Instanz). Und wenn man weiß, daß dieser Bischof entweder Mgr. Fellay oder eventuell Mgr. de Galarreta wäre und der Nachfolger dieses Bischofs vom Papst bestimmt wird..., dann weiß man, daß diese sechs Bedingungen reine Bauernfängerei sind. Auch was den Sinn des Wortes Bekehrung betrifft, handelt es sich um Täuschung, denn die Gläubigen und die Priester verstehen und verwenden das Wort Bekehrung im Sinne von Mgr. Lefebvre und nicht in dem neuen falschen und täuschenden Sinn, der völlig aus der Luft gegriffen ist.

Kehren wir zur Predigt zurück:
„Sie müssen sich nicht ängstigen.(3) Gewisse Leute versuchen natürlich, Verwirrung zu stiften.(5)
Man darf sich nicht verwirren lassen, das ist alles.(3) Wir haben absolut, aber absolut nicht die Absicht, die Bruderschaft zu verkaufen oder ich weiß nicht was.(5) Aber nicht doch! Und daher vertrauen wir all das, alle unsere Werke dem hl. Josef an, Frankreich...(...)“(3)

Kommentar:
Die Betreiber der Widerstands-Seiten sind daher laut Mgr. Fellay Leute mit bösen Absichten, die zu 
verwirren suchen... Das werden wir beim Jüngsten Gericht ja sehen. Wir hoffen, klar bewiesen zu haben, daß Verwirrung und Lüge eher von Mgr. Fellay ausgehen. Als unwiderlegbarer Beweis der von ihm verursachten Verwirrung dient uns, was PaterMichel Rebourgeon dieser Predigt entnommen hat:

Anm.: Wir wissen nicht, ob Pater Rebourgeon ehrlich ist oder nicht, wenn er den Satz schreibt, den wir zitieren. Vielleicht ist er guten Willens... Da wir im Zweifel sind, wollen wir ihn nicht angreifen. Der Hauptschuldige ist Mgr. Fellay, danach kommt der Verantwortliche der Veröffentlichungen auf der Porte Latine. An dritter Stelle steht Pater de Cacqueray, der sehr wohl weiß, daß das falsch ist, und der trotzdem nichts unternimmt und schändlicherweise schweigt, so daß die Franzosen eine schlimme Lüge für wahr halten.

Hier der Satz aus dem Artikel Pater Rebourgeons auf der Porte Latine:

„Wie Mgr. Fellay am 9. März in Cotignac gesagt hat, können wir nur dann die Beziehungen fortsetzen, wenn 'die Bekehrung Roms erfolgt'.“

Kommentar von Mit der Immaculata:
Dieser Satz ist seit dem 5. April 2013 auf der Porte Latine veröffentlicht und wurde in Frankreich von Tausenden gelesen. Herr Pater de Cacqueray hat ihn gelesen, sehr wahrscheinlich auch Mgr. Fellay, Ennemond hat ihn gelesen und Pater Lorans aufgrund seiner Stellung mit Sicherheit. Und alle schweigen, niemand berichtigt diese Information... Dies ist eine bezeichnende Lüge, eine unglaubliche Heuchelei, die von jedermann nachgeprüft werden kann. Es ist ein regelrechter Verrat an den Gläubigen der Bruderschaft, die dreist belogen werden.

Diese Lüge, die noch unverschämter ist als die anderen, ist für uns der endgültige Beweis für die Böswilligkeit der Autoritäten der Priesterbruderschaft St. Pius X. Sie ist der Beweis dafür, daß Mgr. Fellay bewußt und gewollt in einer ernsten Angelegenheit lügt. Diese doppelzüngige Predigt, so doppelzüngig, daß sie von Pater Rebourgeon im entgegengesetzten Sinn gedeutet werden konnte, sowie die Tatsache, daß diese Auslegung seit mehreren Wochen ohne Berichtigung auf der offiziellen Webseite der FSSPX in Frankreich steht, sind zwei wirklich äußerst schlimme Vorfälle.

  Schlußfolgerung

Es ist nicht mehr hinzunehmen, daß die Gläubigen derart belogen werden. Die Priester, die sich dieses Problems bewußt sind, müssen reden. Sie müssen sich so äußern, daß es Wirkung zeigt (Videos) und sie müssen sich oft äußern. Um das tun zu können, müssen sie die Bruderschaft verlassen, die jetzt Lügen predigt und den Priestern die Handlungsmöglichkeit nimmt. Sie müssen der Vorsehung vertrauen. Die von ihnen überzeugten Gläubigen werden ihnen helfen. Um die Gläubigen zu überzeugen, muß man aber reden, alle Gläubigen müssen die Stimme der guten Priester hören können und nicht nur einige Eingeweihte, die im Internet surfen. Wir befinden uns in einem Teufelskreis, den wir aufbrechen müssen: Die Priester trauen sich nicht, die Bruderschaft zu verlassen, weil sie nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen und äußern sich daher nicht. Und infolge des Schweigens der Priester gibt es nur geringen Widerstand. Die Priester fürchten daher, in eine schwierige Lage zu geraten, weil sie wissen, daß der Widerstand gering ist und so bleiben sie. Sie müssen genau das Gegenteil tun: Viel und ohne Unterlaß predigen und Videos der Predigten veröffentlichen. Daraufhin werden sie alle hinausgeworfen. Infolgedessen reagieren die Gläubigen auf die Lage und es werden sich genügend finden, die zunächst privat Zimmer anbieten. Die anderen hören sich die Videos an. Dann wird auch soviel finanzielle Unterstützung geleistet, daß die Priester ihr Auskommen haben, auch wenn eine Reihe von ihnen nicht mehr über die schönen Gebäude verfügt, die sie jetzt noch nutzen können. Das, was Mgr. Fellay mit Einverständnis von Pater de Cacqueray in der Bruderschaft munter zerstört, muß dringend außerhalb der Bruderschaft wieder aufgebaut werden. Erinnern wir uns daran, wie Mgr. Lefebvre, mit seinem Koffer in der Hand, allein auf der Straße stand, nachdem er bei den Vätern vom Hl. Geist ausgetreten war. Er hatte den Mut, wegzugehen, das war schon sehr viel... Aber danach war er unentschlossen; in seiner kleinen römischen Wohnung war er ein bißchen einsam... Aber dann haben ihn die Patres Aulagnier, Cottard und Tissier de Mallerais aufgesucht und ihn aufgefordert zu handeln. Und so wurde Ecône gegründet. Erinnern wir uns auch an das Echo in den Medien, das er mit seiner Messe in Lille hervorrief. Nach dieser Messe wuchs die Tradition sehr schnell. Ziehen wir also Lehren aus der Geschichte. Wiederholen wir die heroischen Taten (indem wir weggehen), handeln wir (d. h. sammeln wir die Gläubigen und gründen Kapellen); die Priester sollen im Internet sprechen (und  wenn es viele regelmäßig tun, wird es das Gleiche bewirken wie die Messe in Lille und die Predigt anläßlich der Priesterweihen 1976 in Ecône.)

Anmerkung:
Ungekürzter Text der Erklärung der Kommission Ecclesia Dei vom 27. Oktober 2012. Dieser Text ist immer noch aktuell:

Vatikanstadt, 27. Oktober 2012 (VIS). Die päpstliche Kommission Ecclesia Dei gibt heute bekannt, daß „die Priesterbruderschaft St. Pius X. in ihrem letzten Schreiben (6. September 2012) mitgeteilt hat, daß sie zusätzliche Zeit zum Nachdenken und Studium benötige, um ihre Antwort auf die letzten Vorschläge des Heiligen Stuhls vorzubereiten. Die laufenden Gespräche bilden die Fortsetzung von drei Jahren doktrineller und theologischer Kolloquien, zu denen sich achtmal eine gemischte Kommission zusammenfand, um kontroverse Fragen hinsichtlich bestimmter Dokumente des II. Vatikanischen Konzils zu untersuchen und zu erörtern. Nach Abschluß dieser Kolloquien konnte zu einer Diskussionsphase übergegangen werden, die unmittelbarer auf eine sehr erwünschte Versöhnung der Bruderschaft mit dem Heiligen Stuhl ausgerichtet war. Weitere entscheidende Stufen des allmählichen Wiedereingliederungsprozesses wurden vom Heiligen Stuhl im Jahr 2007 überwunden mit der Ausdehnung der außerordentlichen Form des römischen Ritus auf alle Kirchen durch das Motu Proprio Summorum Pontificum sowie im Jahr 2009 durch die Aufhebung der Exkommunikationen. Auf diesem steilen Weg wurde ein wichtiger Punkt am 13. Juni 2012 erreicht, als die päpstliche Kommission der Bruderschaft eine doktrinelle Erklärung vorlegte, verbunden mit einem Vorschlag der kanonischen Regulierung ihres Status' in der katholischen Kirche. Jetzt wartet der Heilige Stuhl auf die offizielle Antwort der Oberen der Bruderschaft auf diese beiden Dokumente. Nach dreißig Jahren der Trennung ist es verständlich, daß es Zeit erfordert, um das Wesentliche der jüngsten Entwicklungen zu verarbeiten. Da der Heilige Vater bemüht ist, die Einheit der Kirche zu fördern und zu wahren, indem er eine von der Priesterbruderschaft St. Pius X. lang ersehnte Versöhnung mit dem Nachfolger Petri verwirklicht..., muß man Geduld, Ruhe, Beharrlichkeit und Vertrauen an den Tag legen.“